Eine Halle der Kunst mitten in der Natur, getragen von über 100 individuell gestalteten Säulen, geschaffen von international renommierten Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt: die Verwirklichung dieser Idee verfolgt der Künstler Bernd Zimmer seit fast 30 Jahren.
Mitten im sogenannten bayerischen Pfaffenwinkel ist am Flussufer der Ammer auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese in der Nähe des Dorfes Polling eine offene Säulenhalle entstanden: die STOA169. Künstlerinnen und Künstler aller Kontinente wurden ausgewählt, je eine Säule zu gestalten. Am Ende werden die Säulen, gleichsam als Archiv der zeitgenössischen Kunst, das gemeinsame Dach der STOA169 tragen.
Der Künstler Bernd Zimmer entwickelte die Idee zu diesem Vorhaben bereits 1990 auf einer Reise durch Südindien. Die beeindruckenden Säulenvorhallen der hinduistischen Tempel – hier ist jede Säule individuell in ihrer Ausformung – haben ihn zur Idee der STOA169 inspiriert. Die STOA169 setzt ein gemeinsames Zeichen für weltweit friedliche Koexistenz, Solidarität, Völkerverständigung und Achtung der Natur.
Die Besucherinnen und Besucher erreichen die Säulenhalle ausschließlich zu Fuß: Vom Parkplatz nahe den Bahngleisen wandert man etwa zehn Minuten in schönster Umgebung auf einem für die Landwirtschaft nutzbaren Weg die Ammer aufwärts bis zu einer alten Flussschleife. Dort eröffnet sich der Blick auf die Säulenhalle. "Mir ist es wichtig, dass an diesem Ort die Einzigartigkeit der Natur gleichzeitig mit der Kunst wahrgenommen werden kann", sagt Bernd Zimmer.
Der Eröffnungstermin der Säulenhalle im September 2020 stand fest, daher war die schnelle Bemessung der erforderlichen Stahleinbauteile für die Herstellung der Fertigteilstützen wichtig. Ein Säulen-Kunstwerk wird jeweils über eine Fertigteilstütze gestülpt, anschließend wird ein Kapitell aufgeschraubt, bevor das Dach der Säulenhalle folgt. Eingesetzt werden bei diesem Bauvorhaben Ankerbolzen und Spezielle Ankerplatten. Diese Bauteile dienen dazu, das Kapitell schnell und einfach mit der Stütze mit einer Schraubverbindung zu verbinden. Die Ankerbolzen werden am Kopf der Stützen und die Ankerplatten innerhalb der Kapitelle einbetoniert. Das Kapitell wird mit den herausstehenden Ankerbolzen am Stützenkopf verschraubt. Nach dem Verschrauben werden die Bauteile vergossen. Jede Stütze dient so als ein Element in einem Gesamtkunstwerk, trägt aber auch das gemeinsame Dach der Säulenhalle. Durch den Einsatz der Ankerbolzen und speziellen Ankerplatten konnte ein schneller Bauablauf gewährleistet werden. Zudem wurden aufwendige Schalungsarbeiten auf der Baustelle vermieden.